Waldbaden am Bertha-von-Suttner-Gymnasiumzurück

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schule, Freizeit und Erholung herzustellen, erscheint oftmals kaum möglich. Hausaufgaben, Notendruck und Stress belasten Schüler:innen zusehends. Dabei noch auf die eigene Gesundheit zu achten, sich ausgewogen zu ernähren und auch Körper und Geist etwas Gutes zu tun, bleibt oftmals auf der Strecke.

Dabei sind es oft kleine Dinge, die helfen können.

Unsere Mitarbeiterin der Schulleitung Heike Schnaubelt hat für sich eine ganz besondere Methode entdeckt, die sie dem Kollegium, aber auch unseren Schüler:innen inzwischen bei verschiedenen Gelegenheiten, wie beispielsweise dem Methodentrainingstag der Q12, nahegebracht hat: Waldbaden.

Schon früh hat Frau Schnaubelt die Notwendigkeit der Implementierung einer solchen gesundheitsfördernden Maßnahme an Schulen erkannt und deshalb eine Weiterbildung zur Wald-Gesundheitstrainerin erfolgreich absolviert. Für ihre Abschlussarbeit untersuchte sie mit ihrem Biophysikkurs die Möglichkeiten, die der Wald in diesem Zusammenhang bietet. Verschiedene Übungen im nahegelegenen Pfuhler Wald boten den Schüler:innen unter anderem die Gelegenheit, den Wald zu erspüren und für sich als gewinnbringenden Naturraum zu erleben.

Dass der Wald ein Erholungsraum ist, der vielfältige Funktionen erfüllt, erklärte auch Dipl. Ing. Eva Robl während einer von Frau Schnaubelt organisierten Veranstaltung in der Woche der Nachhaltigkeit und Gesundheit, an der alle 10. Klassen teilnahmen. In ihrem Vortrag ging die Landschaftsökologin und Umwelt-Referentin, die auch am Lehrstuhl für Public Health an der LMU München lehrt und – wie Frau Schnaubelt – eine ausgebildete Wald-Gesundheitstrainerin ist, insbesondere auf die Wichtigkeit des Waldes für den Menschen ein. Überdies führte sie die Zehntklässler:innen in die Ursprünge des „Shinrin yoku“ (Waldbadens) ein, die in Japan liegen. PD Dr. Joachim Rathmann vom Institut für Geographie & Geologie an der Universität Augsburg legte den Schwerpunkt anschließend auf den Gesundheitsschutz und gewährte den anwesenden Klassen einen Einblick in seine Forschungsarbeit, bei welcher unter anderem mit Sensorenboxen und Smartwatches die Auswirkungen des Waldbadens auf die Gesundheit gemessen werden. Seine Student:innen hätten vor allem einen positiven Effekt, ausgelöst durch die besseren Luftverhältnisse im Wald, einen Abkühlungseffekt im Sommer sowie einen Abbau von Cortisol (Stresshormon) beobachtet. Im Anschluss an die theoretische Einführung durften die Jugendlichen in Gruppen den Pfuhler Wald auf unterschiedliche Weise erkunden. Begleitet wurden sie hierbei von den Referent:innen, Frau Schnaubelt sowie von den Förster:innen Herrn Mayr und Frau Süß. Dabei konnten die Schüler:innen selbst einen Eindruck davon bekommen, wie wohltuend beispielsweise natürliche Gerüche sein können, oder welchen Unterschied es machen kann, seine Umgebung bewusst wahrzunehmen und zu ertasten. Dass man Sorgen und Probleme auch an einer natürlichen Garderobe im Wald ablegen kann, wurde ihnen ebenfalls vermittelt. Darüber hinaus hatte eine Gruppe auch die Chance, sich aktiv am Schutz des Waldes zu beteiligen, indem sie Waldreben von Bäumen entfernte, damit der Schnee diese im Winter nicht umknickt.

Wald ertasten
Auf zur Entspannung

Dieses besondere Event, das auch unter dem Motto „Alltagskompetenzen“ stattfand, ist nur ein Beispiel für die Einbindung dieses zentralen Themas in den Unterrichtsalltag – aufgrund der Nähe zum Pfuhler Wald kann dieser von unseren Schüler:innen natürlich auch bei anderen Gelegenheiten aktiv zur Förderung ihrer Gesundheit sowie als Erholungsraum genutzt werden.

Einer Umfrage von Frau Schnaubelt zufolge begrüßen vor allem unsere Oberstufenschüler:innen die Idee des Waldbadens. Diese stehen ja kurz vor ihrem Abitur und nehmen dankbar jede Methode an, mit der sie einen gesunden Ausgleich zum Schulalltag schaffen können.

Denn Gesundheit geht immer vor.