São Paulo im Jahre 2053?zurück

Was wird in 30 Jahren sein? Wie werden sich bestimmte Bereiche unserer Erde entwickeln?

Im Rahmen eines Projekts im Geographieunterricht wagten die Schüler:innen der Klasse 10b einen Blick in die Zukunft und unternahmen dafür eine gedankliche Reise auf die Südhemisphäre unserer Erde – nach São Paulo.

Die lateinamerikanische Megastadt gilt mit ihren 22 Millionen Einwohner:innen als größte Stadt der Südhalbkugel und steht aufgrund des andauernden Bevölkerungswachstums vor einer Reihe an Herausforderungen. Um der Frage nachzugehen, wie die Situation bei wachsender Bevölkerung in São Paulo in 30 Jahren sein wird, schlüpften die Schüler:innen der 10b während einer Unterrichtssequenz in die Rolle von Stadtplanern. Für diesen Blick in die Zukunft lernte die Klasse mit der sogenannten „Szenariotechnik“ eine in der Wirtschaft und an Hochschulen anerkannte Methode kennen und wandte diese eigenständig und erfolgreich in Kleingruppen an.

Die Methode besteht aus fünf Phasen, in denen es darum geht, mit dem Wissen zur aktuellen Situation mögliche Zukünfte zu erstellen. Zunächst setzten sich die Schüler:innen mit der aktuellen Situation in São Paulo auseinander, indem sie sich durch das Sammeln von Informationen in Gruppenarbeit, u.a. durch bereitgestellte Materialien, aber auch durch eigenständige Internetrecherchen ein umfassendes Bild von der lateinamerikanischen Megastadt machten. Im weiteren Verlauf wurden Zusammenhänge, insbesondere zwischen den herausgearbeiteten Schwierigkeiten, erkannt und in sogenannten „Concept-Maps“ visualisiert. Hierbei war ein umfassendes komplexes Denken seitens der Schüler:innen erforderlich, was dazu beitrug, dass die Schüler:innen neben dem Erwerb von inhaltlichen Kenntnissen auch einen Einblick in die Art und Weise erhalten konnten, wie in modernen Wirtschaftsunternehmen und an Hochschulen gedacht wird, und somit auch Wissen für das zukünftige Berufsleben dazugewonnen. Schließlich stellten sich die Gruppenmitglieder jeweils vor, wie die Situation in der Megastadt im schlechtesten, im besten oder höchstwahrscheinlich bei unveränderten Einflussgrößen künftig aussehen könnte, und entwickelten gemeinsam eine Zukunftsvision bzw. ein „Extremszenario“ der Stadt São Paulo. Ihre Resultate verbalisierten die Schüler:innen gruppenweise in einem knappen Bericht, in welchem jeweils die Situation in São Paulo im Jahr 2053 in verschiedenen Extremen geschildert wird.

Die Ergebnisse der Szenariotechnik konnten anschließend dazu verwendet werden, darüber nachzudenken, wie man auf die aktuelle Situation in Megastädten wie São Paulo reagieren könnte, um dem „Best-Case-Szenario“ ein Stückchen näher zu kommen. Hier stand für uns als UNESCO-Projektschule insbesondere das Thema „Nachhaltigkeit“ im Vordergrund. So wurden nachhaltige Handlungsoptionen, wie zum Beispiel das Einführen von Expressbussen mit eigenen Trassen, die den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen und damit Staus reduzieren sollen, in der Klasse diskutiert und bewertet.

Insgesamt war die Anwendung der Methode durchaus herausfordernd, da sie ein hohes Maß an selbständigem Lernen forderte und förderte. Deshalb geht an dieser Stelle ein großes Lob an die Zehntklässler:innen, die mit großem Einsatz und Erfolg die Szenariotechnik erprobt und auf Basis ihrer Analysen drei Zukunftsszenarien erstellt haben, deren mögliches Eintreten in der Zukunft bereits im Handeln von heute entschieden wird.

 

Ergebnisse des Projekts (größere Version durch Klick auf die Abbildungen):