Mit Passion für Schulezurück

Elisabeth Wiesner

Mark Lörz

Elke Dorn

Nach einunddreißig ereignisreichen Jahren wird unsere Lehrerin Elisabeth Wiesner das BvSG verlassen. An den Französisch- und Sportunterricht mit ihr werden wir uns immer gerne zurückerinnern.  Über ihre Passion für ihre beiden Fächer und den Beruf als Lehrerin haben wir sie mal ausgefragt.

Souhel Vigneron und Keanu Kriebisch

 

Kurze und knackige fünf Jahre lang war Mark Lörz der Schulleiter an unserer Schule. Was bedeuten ihm diese Jahre und welche Passionen hat er noch?

Eva Straub

 

Frau Dorn ist an unserer Schule Lehrerin für Deutsch und evangelische Religionslehre. Außerdem leitet sie die Tierra AG und ist Unterstufenbetreuerin. Aber ihre Karriere neigt sich dem Ende zu, denn nächstes Jahr beginnt sie ihre Rente. Zu diesem Anlass haben wir sie interviewt.

Nele Bucher, Frieda Minhöfer

„Ich wollte schon immer Lehrerin werden“

Dicke Bertha: Liebe Frau Dorn, wie lange sind Sie schon am Bertha von Suttner Gymnasium?

Fr. Dorn: Also das hat der Herr Lörz letztens für mich ausgerechnet, weil ich es gar nicht weiß. Aber es sind tatsächlich schon 36 Jahre hier an der Schule. Ganz schön lange, oder? Kommt mir gar nicht so lange vor, aber ja, so lange ist es schon.

Würden Sie den gleichen Beruf wieder wählen?

Unbedingt! Ich wollte schon immer Lehrerin werden. Ich habe es gerne gemacht und die Vorstellung, dass ich nach dem Sommer nicht mehr hierherkommen kann, fällt mir echt schwer. Also es ist immer noch mein Lieblingsberuf.

Aber worauf freuen sie sich am meisten in der Rente?

Hm, das ist ganz schwierig, weil ich mich einfach nicht auf die Rente freue. In dem Sinne. Aber ich habe gerade Pläne, die mich sehr in Anspruch nehmen. Ich werde nämlich in eine andere Stadt umziehen und das wird eine ziemlich große Aktion werden. Daher freue ich mich jetzt schon darauf, weil da, wo ich hinziehe, da gefällt es mir und da freue ich mich jetzt schon drauf. Aber worauf ich mich grundsätzlich bei der Rente freue, das kann ich jetzt gar nicht so sagen. Vielleicht am ehesten, dass ich jetzt ganz frei über meine Zeit verfügen kann und immer das, was mir spontan einfällt, machen kann. Aber auf der anderen Seite werde ich die Schule vermissen. Denn ich bin so gerne hierhergegangen und wusste immer, da sind ganz viele Leute, die ich kenne, die ich gerne habe. Manche vielleicht nicht so, das gibt es ja immer. Das ist normal, aber gar nicht so einfach.

Was hat ihnen am Lehrerberuf am meisten gefallen?

Mir hat am meisten gefallen, dass immer mal wieder, mit Schülern zusammen, sich Gespräche ergeben haben. In Deutsch und in Reli, das sind ja die beiden Fächer, die ich unterrichtet habe. Diese Gespräche fand ich interessant. Ich dachte mir immer, dass das in anderen Fächern nicht so einfach ist, dass man wirklich über Dinge redet, die einem wichtig sind, die für Schüler wichtig sind, die für mich wichtig sind, je nachdem. Was es für Themen waren, kann ich gar nicht sagen, sondern, dass sich das durch die Fächer ab und zu ergeben hat. Jetzt nicht jede Woche. Immer mal wieder. Und mir hat es auch ganz gut gefallen, was ich dann immer wieder gehört habe. Wie Jugendliche jetzt zurzeit über solche Fragen denken. Es hat sich viel verändert, in den letzten Jahrzehnten und immer wieder konnte ich das beobachten. Im Lauf meiner Schulzeit, was sich alles so tut und was jetzt gerade dran ist, und das fand ich eigentlich am schönsten am Unterricht.

Warum haben Sie ausgerechnet Deutsch und Religion unterrichtet?

Das waren zwei meiner Lieblingsfächer in der Schule. Englisch war auch noch mein Lieblingsfach. Ich habe auch zuerst gedacht, ich mache Englisch und Deutsch, aber dann hat sich das aus bestimmten Gründen so entwickelt, dass ich dann doch Reli genommen habe.

Was war denn ihre Aufgabe als Unterstufenbetreuerin?

Das mache ich ja noch nicht so sehr lange, ich war ja vorher Mittelstufenbetreuerin und bin das dann erst, als der Herr Kerscher in Ruhestand gegangen ist, geworden. Also es ist zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Tutoren gewesen. Zum Beispiel, wenn sich bei einem Klassensprecherseminar die Jahrgangsstufen treffen, dann trifft sich die Mittelstufe, die Oberstufe und die Unterstufe. Dass man dann da dabei ist und hört, was Schüler*innen für Themen haben. Dass man sich speziell um die Belange der Schüler*innen kümmert. Aber auch, wenn mal ein Fasching oder irgendeine Feier ist, dass man sich speziell dafür zuständig fühlt, wenn die Tutoren das organisieren. Also das wären so ein paar Dinge.

Haben Sie eine Erinnerung, auf die Sie noch gerne zurückgreifen?

Oh, ich habe so viele schöne. Ich habe schöne Schullandheime erlebt, schöne Showcafés. Wie gesagt, auch schöne Unterrichtsstunden. Also da ist keine dabei gewesen, wo ich so sagen würde, das war das absolute Highlight. Auch jetzt, z. B die Gemeinwesenarbeit in der 7. Klasse. Jetzt bin ich gerade immer noch bei meiner Besuchsrunde, dass ich die Schüler besuche, das finde ich oft auch so schön. Wenn die Betreuer, die für die Schüler*innen da zuständig sind, in der Schule, im Kindergarten, in der Ganztagsbetreuung und so, wenn die dann sagen, „Mensch, die macht das so super. Die würde ich am liebsten behalten.“, das ist irgendwie so klasse. Das gefällt mir zum Beispiel auch sehr gut, weil das ein Projekt ist, was ich auch angefangen habe und was mir einfach sehr am Herzen liegt, weil ich das gut finde. Oder meine Tierra-Gruppe. In meiner Tierra-Gruppe hatte ich schöne Erlebnisse. Also mir fällt da viel ein, aber ein Spezielles, bei dem ich sage, das ist das Highlight…nein, kann ich jetzt so gar nicht sagen.

Woher kommt denn ihr Interesse an der Tierra-AG?

Also ich habe mich schon zu Schulzeiten, für ‚Die eine Welt‘ interessiert und für andere Länder und wie es da geht. Ich wollte immer lange, zu Studienzeiten, unbedingt nach Lateinamerika. Jetzt bin ich an eine Schule gekommen, wo es diese Verbindung nach Bolivien gibt. Dann hat sich eins aus dem anderen ergeben. Die Tierra-AG gab es schon vor mir und ich bin dann so dazu gekommen. Die hat eine andere Kollegin gemacht. Im Jahr ’92 war das. Da hat sich Kolumbus‘ Entdeckung wieder gejährt. Also die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus. Da hat die Kollegin damals mit den Schülern so Beispiele gesucht und dann ausgestellt, was wir mit Lateinamerika zu tun haben. Wo man merkt, welche Auswirkungen die Entdeckung von Kolumbus bis heute hat, und da bin ich dann dazu gekommen. Seitdem bin ich dabei. Ich finde das einfach auch schön, ein bisschen, wie man so sagt, über den Tellerrand zu gucken. Von anderen Ländern zu hören, von anderen Menschen, die ein völlig anderes Leben haben, als wir. Wo ich auch denke, gerade in den ärmeren Ländern könnten wir schon schauen, dass wir den Menschen helfen, weil wir einfach die Möglichkeit haben. So wie mit dem ‚Weltladen-Verkauf‘, dass die Leute einfach faire Preise kriegen, dass es gerechter zugeht in der Welt.

Was werden Sie am BvSG vermissen?

Als aller erstes die Menschen. Die Schüler, die Kollegen, das werde ich vor allem vermissen und ich finde immer noch, das ist eine richtig großartige Schule. Das würde ich immer noch sagen. Das fand ich, als ich das erste Mal in die Schule gekommen bin. Damals hatten wir eine Direktorin und ich bin eigentlich nur hergekommen, um zu hören, ob es die Möglichkeit gibt hier zu arbeiten, denn ich war damals wegen eines Kindes, meines zweiten, zuhause und wollte aber trotzdem ein bisschen arbeiten. Und dann bin ich hier in die Schule gekommen und habe mit der Direktorin geredet und habe mir gedacht: Hier möcht‘ ich hin. Die Atmosphäre hat mir von Anfang an ganz gut gefallen und es hat dann Gott sei Dank geklappt. Die Direktorin konnte mich nehmen, mich auch anfordern, sodass ich hier eine Stelle bekommen habe. Und so hat sich das alles noch ganz gut entwickelt. Ja und deshalb: die Menschen und die ganze Atmosphäre hier.

Vielen Dank für das Interview!