Mit Passion für Gemeinschaftzurück

Benjamin Miller

Herr Benjamin Miller ist unser Schulsozialpädagoge und seit dem zweiten Halbjahr kümmert er sich um die Tutoren, die den neuen Fünftklässlern helfen, die Schule kennenzulernen und sich einzugewöhnen. Als einer der neuen Tutoren für nächstes Jahr, bin auf die Aufgabe eines Schulsozialpädagogen neugierig geworden und habe mit Herrn Miller ein Gespräch geführt.

Antonio Novakovic

Was macht eigentlich ein Schulsozialpädagoge am BvSG?

Am Anfang habe er sich für einen künstlerischen/kreativen Gang, beispielsweise Schauspielerei oder Journalismus interessiert, erklärt mir Herr Miller im Gespräch. Um sowas zu erreichen, habe er damals sein Abi nachholen müssen. Des Weiteren, nachdem er diverse Praktika gemacht habe, sei in ihm aber auch der Wunsch gewachsen eine Familie zu gründen, ein zuverlässiges regelmäßiges Einkommen zu haben und an einem festen Ort zu wohnen. Und so kam Herr Miller schließlich auf die Idee Sozialpädagogik/Soziale Arbeit an der Hochschule Ravensburg/Weingarten zu studieren.

Info: Das Sozialpädagogik Studium vermittelt Kenntnisse, um Menschen in ihrem Leben helfen und unterstützen zu können. Der Studiengang bietet daher eine breite Palette an Lehrveranstaltungen aus der Psychologie, Soziologie oder den Rechtswissenschaften. Die Fähigkeiten von Absolventen des Sozialpädagogik Studiums sind beispielsweise in der Jugendhilfe, bei der Drogenberatung oder in Obdachlosenheimen gefragt. Im Studium der Sozialpädagogik beschäftigst Du Dich mit den Grundlagen sozialer und pädagogischer Arbeit, aber auch ethische und politische Fragestellungen spielen eine große Rolle. (aus: www.studycheck.de/studium/sozialpaedagogik)

Besonders das Tutorenprogramm liegt Herr Miller am Herzen. Er hält es für sehr wichtig TutorenInnen an der Schule zu haben, denn es sei eine Win-Win Situation. Für die Tutoren selbst sei es eine wichtige Erfahrung. Es werden die Werte- und Persönlichkeitsentwicklung gefördert und, so Herr Miller: „ [Man] wappnet sich für das erwachsene Berufsleben in niederschwelliger Weise. Auch im Berufsleben muss man Verantwortung übernehmen und oft im Team agieren sowie für andere da sein. Hat man solche Kompetenzen und Erfahrungen bereits im Jugendalter erlernt und gefestigt, können diese einfacher auf künftige Herausforderungen des Lebens übertragen werden.“

Mit dieser Erfahrung im Gepäck kann man im späteren Leben Herausforderungen einfacher überwinden, denn es werden diverse Soft- und Kommunikations-Skills, sowie andere soziale Kompetenzen entwickelt und gefördert, „etwa, wenn Tutoren im Team funktionieren, in spezifischen Situationen vermitteln oder etwas organisieren müssen“.

“Kurz und bündig, aber dennoch aussagend” erklärt, seien die Tutoren AnsprechpartnerInnen für die neuen “Welpen- Schüler und Schülerinnen“ und trügen damit eine Verantwortung und eine Fürsorge für Andere, die unbedingt nötig sei. Für die neu ankommenden SchülerInnen ist es ein Segen eine/n MitschülerIn als AnsprechpartnerIn zu haben, die/der erfahrener ist, aber sich noch daran erinnern kann, wie es ist, in eine neue und große Schule zu kommen.

Herr Miller findet es selbst schade, dass er in seiner Schulzeit als Fünftklässler keinen Tutor gehabt habe. „Da meine Mutter alleinerziehend war und viel gearbeitet hat, bin ich relativ allein groß geworden und ich vermute, dass mir ein/e AnsprechpartnerIn in meinem täglichen Umfeld sehr gutgetan und auch hinsichtlich meiner anfangs noch etwas stockenden schulischen Karriere sehr viel geholfen hätte.“

Tutoren werden in der 9. Jahrgangsstufe angefragt und kommen in der 10. Jahrgangsstufe für ein Schuljahr zum Einsatz.  In einem Tutoren-Jahr gibt es einige Fix-Termine, wie etwa den „Willkommenstag“ für die neuen 5. Klässler, wo insbesondere die Umsetzung von Kennenlernspielen im Fokus stehen. Zudem ist ein Abschluss am Ende des Jahres wünschenswert. Dies kann ein Ausflug zur Minigolfanlage sein, aber auch eine Spielestunde mit abschließendem Eis essen. Unterm Jahr sollen die Tutoren, wenn diese beispielsweise in der Pause ihnen zugeteilten Zöglingen begegnen, auch immer wieder fragen, wie es denn so geht oder, ob alles rund läuft. Über die gesamte Zeit fungiert Herr Miller als Ansprechpartner, koordiniert die Termine und gibt bei Bedarf Hilfestellung. Ganz nebenbei verdienen TutorInnen auch 60€ im Jahr.

Als Sozialpädagoge an unserer Schule arbeitet Herr Miller darüber hinaus vorwiegend präventiv und möchte auf diesem Weg die Erziehungsarbeit an der Schule unterstützen. Er ist Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler und arbeitet mit Eltern, Lehrkräften und außerschulischen Partnern zusammen. „Ich bin hauptsächlich für die Werte- und Persönlichkeitsentwicklung und somit der Vermittlung von Sozialkompetenzen der Schülerinnen und Schüler unserer Schule zuständig. Zudem ist Gewalt- und Mobbingprävention ein wichtiges Thema und ich koordiniere diesbezüglich einige Angebote.“

Darüber hinaus liegt Herr Miller besonders am Herzen, einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander zu leisten. „Wünschen würde ich mir sehr, einen ‚Schüler-Treff‘ gestalten und eröffnen zu können.“  Er könnte sich vorstellen, dass dazu ein Wahlkurs oder Ähnliches angeboten werden könnte, z.B. mit Kicker- oder Billiard-Turnieren. „Ob dies möglich ist und wie das konkret aussehen könnte, wird sich in der Zukunft zeigen.“

Grundsätzliche Merkmale seiner Arbeit sind gruppenbezogene Präventionsangebote und individuelle Beratung und Begleitung, die von einer akzeptierenden Grundhaltung und Vertraulichkeit geprägt ist. Dabei werden möglichst alle Perspektiven (Gesamtsituation / Lebenslagen der SchülerInnen) einbezogen und es werden gemeinsame Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.

So könnte etwa im Klassensetting, in kleineren Schülergruppen, mit Lehrkräften und/oder Eltern gearbeitet werden. Gegebenenfalls wird an weitere unterstützende Institutionen, z.B. Beratungslehrer, Schulpsychologe, externe (anonyme) Beratungsstellen, weitervermittelt.

„Ich würde mich freuen, wenn Schülerinnen und Schüler neugierig auf meine Arbeit werden, Vorschläge und Anregungen machen. Oder, wenn sie einfach mal so Lust auf ein Gespräch haben. Ich freue mich auch über Besuch.“, hebt Herr Miller hervor. Er ergänzt noch: „Sollte ich gerade nicht im Büro anzutreffen sein, so kann man mir via „Teams“ oder „Email“ eine Nachricht schreiben, dann vereinbaren wir einen Termin.“