„Es gibt noch viel zu entdecken“zurück

Am 18.07.2023 hielt Reinhold Glasl im Mehrzweckraum des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums Neu-Ulm einen interessanten Vortrag zum Thema „Astronomie/Astrophysik“, zu welchem etwa 50 Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte erschienen waren.

Der begeisterte Astronom, der seinerzeit seine Diplomarbeit am Max-Planck-Institut in München verfasst hatte und jahrelang für Airbus Space tätig war, hält regelmäßig Vorträge an Schulen, der VHS sowie in Jugendeinrichtungen, um junge Menschen für die Astronomie bzw. die Astrophysik zu begeistern.

Nach dem Grußwort des Organisators Bernhard Baumgartner führte Reinhold Glasl seine Zuhörer:innen zunächst an die technisch-physikalischen Grundlagen heran, um einen Weg aufzuzeigen, wie ferne Objekte erkundet werden können. Dabei erklärte er die Funktionsweise von Sensoren, mithilfe derer elektromagnetische Wellen erfasst, aufgezeichnet und untersucht werden können. In Zusammenhang mit der Darlegung des Aufbaus eines Spektrometers griff er die vielen der anwesenden Schüler:innen bereits bekannten Reflexionsgesetze auf und erläuterte deren Anwendung im All. Überdies stellte er bekannte Teleskope, Sonden und Satelliten vor und zum besseren Verständnis auch eine Ähnlichkeitsrelation zur Sternwarte auf dem Dach unseres Schulgebäudes her.

Der zweite Teil des Vortrags handelte dann von der Entstehung des Universums sowie unseres Sonnensystems im Speziellen. Besonders spannend hierbei war seine Darstellung der wissenschaftlichen Möglichkeiten zur Rekonstruktion von Ereignissen, die bis zu 14 Milliarden Jahre zurückreichen. So könne überspitzt gesagt werden, dass wir unsere Existenz wohl der dunklen Materie verdanken, welche die Konzentration von Sternen überhaupt erst ermöglichte.

Ein zentraler Fokus des Vortrags von Herrn Glasl lag auf der Entstehung von Sternen und Planeten. So zeigte er auf, dass Sterne in der Regel durch Kernverschmelzung in Gaswolken mit Staubanteil geschaffen werden, durch die Verklumpung kosmischer Staubteilchen zu Pebbles („Kieselsteinchen“) bildeten sich dann sogenannte Planetesimale, aus welchen sich wiederum Planeten formen könnten.

Auch das Verlöschen von Sternen sowie die Herausbildung von Sonnen, schwarzen Löchern oder braunen bzw. weißen Zwergen wurde kurz skizziert.

Anschließend ging Reinhold Glasl noch genauer auf die Planeten in unserem Sonnensystem ein, beleuchtete Gemeinsamkeiten und Unterschiede und bot überdies einen Einblick in aktuell zu beobachtende Prozesse innerhalb der Jupiter- bzw. Saturnringe, die auf Formierungen von Zentralkörpern mit Gasringen bzw. Staubscheiben schließen lassen.

Auch wenn das Universum sich im Wandel befindet und sich derzeit auch merklich ausdehnt, sei unser Sonnensystem doch weitgehend stabil.

Am Ende seiner Präsentation stand Herr Glasl dem Publikum noch für Fragen zur Verfügung. Insbesondere interessierte die Gäste der Bereich der Astrofotografie, die Erforschung dunkler Energie, die Problematik zunehmenden Weltraummülls sowie – natürlich –  die Wahrscheinlichkeit außerirdischen Lebens.

Wir danken ihm herzlich für einen faszinierenden Ausflug zu den Sternen.