Demokratie vs. Diktaturzurück
Zeitzeuge Claus Kurth berichtet von seinen Erfahrungen in der DDR
Am 27.10.2023 besuchte der Zeitzeuge der DDR Claus Kurth die zehnte Jahrgangsstufe des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, die sich in der Aula versammelt hatte.
In seinem spannenden Vortrag über sein Leben in der DDR erzählte Kurth von seiner Kindheit in Grassau, seinem Schulleben, seinem Berufsleben sowie von seiner Zeit im Gefängnis, in das er gekommen war, weil er und seine Familie die DDR verlassen und in die BRD ziehen wollten und hierfür unerlaubt Kontakte geknüpft hätten. Gründe für den Wunsch, aus der DDR zu fliehen, gab es zahlreiche. Herr Kurth legte die Schwierigkeiten und Probleme seines Lebens in der DDR anschaulich dar und gab den Schüler:innen einen nachhaltigen Einblick in sein Leben als Gefangener des Systems. Beispielsweise wurde er mehrfach entlassen, weil er sich systemkritisch geäußert und an Demonstrationen teilgenommen sowie bereits in den 60ern angeblich versucht habe, Republikflucht zu begehen. Trotzdem habe er noch viele Jahre an den Idealen festgehalten, bis immer größere Zweifel in ihm aufkamen, die schließlich dazu führten, dass er die Entlassung aus der Staatsbürgerschaft beantragte. Nachdem es ihm und seiner Familie dank eines Freikaufs durch die Bundesrepublik 1984 aus dem Gefängnis in der DDR endlich gelungen war, dem Staat zu entkommen, bauten sie sich ein neues Leben in der BRD auf. Hier gründete Herr Kurth seine eigene Firma und ist seit 2013 in Rente. Um den jüngeren Generationen die Gelegenheit zu bieten, Geschichte aus der Sicht von jemandem vermittelt zu bekommen, der sie selbst erlebt hat, hält er regelmäßig an Schulen Vorträge. Seine Präsentation am BvSG begann und beendete er mit dem denkwürdigen Satz: „Die Demokratie kann man abwählen, eine Diktatur nicht.“