Nein zu Hitze!zurück
Im Rahmen des W-Seminars Physik „Health for Future – Der smarte Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit“ (Leitung StDin Schnaubelt) war die letztjährige Gewinnerin des deutschen Nachhaltigkeitspreises, Frau Gabriele Renner, am BvSG zu Besuch, um ihre Produkte, einen Hitzenotfallkoffer sowie kühlende Kleidung, vorzustellen. Der Schwerpunkt des W-Seminars liegt nämlich bei den Einflüssen des Klimas auf den Menschen, weshalb wir sehr gespannt waren, mehr über diese Ideen zu erfahren.
Wozu braucht man einen Hitzekoffer?
Die Inhalte des Koffers sind spezifisch auf einen Hitzenotfall ausgerichtet. Ein Koffer beinhaltet: Decke mit 3D System Technologie zum Abkühlen, eine Flasche Wasser (Volumen passend, um die Decke zu füllen und der betroffenen Person Wasser zu verabreichen), Schnabelbecher + Elektrolyten, Spucktüte, Temperaturmesskarte, Atemmaske für die Mund-zu-Mund Beatmung, Maske und Desinfektionstücher, Pulsoximeter (allerdings nicht im Basic Koffer enthalten). Der Hitzenotfallkoffer ist somit vor allem auf Personen und Firmen ausgerichtet, die oft in Kontakt mit hohen Temperaturen kommen und so in einem Notfall eine geeignetere Lösung als mit einem herkömmlichen Erste-Hilfe Koffer anbieten wollen.
Neben dem Hitzenotfallkoffer stellt Frau Renners Team auch noch kühlende Kleidungsstücke her, welche nach ihrer patentierten „3D System Technologie“ den Menschen ohne Batterien, Ventilatoren o.Ä. kühlen können.
Warum ist kühlende Kleidung wichtig?
Frau Renner war schon lange klar, dass durch die Klimaerwärmung immer mehr Menschen durch die Hitze sterben. Unser Körper braucht überall Proteine, aber am meisten im Gehirn. Bei Temperaturen ab 40°C fängt das Denaturieren der Proteine an. Falls in solch einem Vorfall nicht schnell reagiert wird, kommt es zu langfristigen Schäden. Bisher wurde daher immer versucht, große Räume mit hohem Energieaufwand abzukühlen. Aber warum sollte man nicht einfach das nötigste abkühlen, nämlich den Menschen?
Durch diese Frage kam sie auf die Idee, Kleidungsstücke mit kühlender Technologie zu erstellen. Diese Kleidung muss mithilfe von Wasser einfach nass gemacht werden und sie speichert im Gegensatz zur herkömmlichen Kleidung das Wasser nicht zwischen den Fasern, sondern auf den Fasern. Das interessante dabei ist, dass auch kein Wasser herauskommt, wenn man das Kleidungsstück zusammendrückt, sondern weiter innen gehalten wird. Somit kann das Kleidungsstück die Person, wenn es einmal nass ist, bis zu 10 Stunden kühlen.
Wir wollten dies nun testen. Deswegen hat das W-Seminar eine Infra-Rot Kamera zu ihrem Vortrag mitgenommen, mit der es die Abkühlung nachprüfen konnte. Die Ergebnisse beim Tragen und nicht Tragen des Kleidungsstücks kann man in den Bildern sehen.
Die Produkte von Frau Renner und ihrem Team werden übrigens schon von der SWU-Ulm und einigen internationalen Sportteams genutzt, wie zum Beispiel der Schweizer Fußballmannschaft oder den deutschen Leichtathleten bei der letzten Olympiade.